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Die Kindersitzgruppen

Tina Lauterbach | Durée de lecture : 9 minutes | 20 août 2020
Die Kindersitzgruppen

Egal ob für die Fahrt zum Supermarkt oder die große Reise mit der ganzen Familie – die Kinder müssen im Auto immer gut gesichert sein. Denn die Gefahren für die Kleinen werden oft unterschätzt: ein Aufprall mit nur 15 km/h kann für ein ungesichertes Kind bereits tödlich enden.

Damit die Kinder altersgerecht im Auto mitfahren können, sind die Autositze in unterschiedliche Altersgruppen aufgeteilt. Grundsätzlich erfolgt die Unterscheidung zwischen Babyschalen und Autositzen, diese werden dann nochmals in Untergruppen aufgeteilt. Je nach Gruppe gibt es unterschiedliche Anforderungen, die Dein Kind erfüllen muss – meistens wird hier auf Körpergewicht und/oder Körpergröße der Kleinen geachtet, das Alter spielt nur eine untergeordnete Rolle.

Bitte achte darauf, dass der Sitz von Anfang an passend für Dein Kleines ist – nur so ist die Sicherheit gewährleistet. Denk bitte daran, dass Kinder grundsätzlich bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres bzw. einer Körpergröße von mindestens 150 cm im Auto mit einem geeigneten Kindersitz gesichert werden müssen.

Wir möchten Dir in unserem Ratgeber einen Überblick über die verschiedenen Sitzgruppen und ihre Voraussetzungen geben. Wenn Du Fragen hast, oder Dir nicht sicher bist, welcher Sitz für Dein Kleines der richtige ist, helfen Dir unsere Filial-Mitarbeiter gerne weiter.

Die Babyschale

Die Babyschale ist – wie der Name schon sagt – für Neugeborene und Babys geeignet.

Gruppe i-Size | Phase 1
Als Maßstab für die i-Size-Norm gilt grundsätzlich nicht das Gewicht der Kleinen, sondern die Körpergröße. Die erste Phase der i-Size-Sitze ist ausgelegt auf Neugeborene und Babys mit einer Körpergröße von bis zu 105 cm.

Bitte achte darauf, dass rückwärtsgerichtete Sitze zur Sicherheit des Kindes bis zu einem Alter von 15 Monaten Vorschrift sind!

Babyschalen Gruppe 0+
Die Schalen der Gruppe 0+ orientieren sich am Gewicht des Kindes und sind ideal für alle Babys ab der Geburt bis zu einem Alter von ca. 15 Monaten bzw. einem Körpergewicht von 13 kg.

Der Kindersitz

Die Kindersitze werden wie die Babyschale auch wieder in mehrere Gruppen eingeteilt. Sie orientieren sich am Körpergewicht der Kleinen, das Alter ist hier auch nur ein grober Richtwert. Die einzige Ausnahme bildet die Gruppe i-Size Phase 2, die sich an der Körpergröße der Kleinen orientiert.

Gruppe i-Size | Phase 2
Auch in der zweiten Phase der i-Size-Norm ist weiterhin die Körpergröße des Kindes der Maßstab. Sie gilt für Kinder mit einer Körpergröße von ca. 100 bis 150 cm.

Kleinkind-Sitzgruppe I
Die Sitze der Gruppe I sind ideal für Kleinkinder mit einem Körpergewicht von 9 bis 18 kg bzw. einem Alter von 9 Monaten bis ca. 4 Jahre.

Langzeitsitze Gruppe I-III
Die Langzeitsitze wachsen, wie der Name schon sagt, mit Deinem Kind mit. Sie sind ideal von 9 bis 36 kg Körpergewicht bzw. ab einem Alter von 9 Monaten bis ca. 12 Jahren.

Kindersitze Gruppe II+III
Die Sitze dieser Gruppe sind ideal für die Kleinen von 15 bis 36 kg Körpergewicht bzw. ab einem Alter von ca. 3,5 Jahren.

Reboarder

Als Reboarder werden die Kindersitze bezeichnet, die rückwärtsgerichtet eingebaut werden können und meist nach der Babyschale eingesetzt werden. Diese mindern das Risiko für die Kleinen bei einem Unfall deutlich. Da das Verhältnis von Kopf und Körper sich erst ab einem Alter von ca. 4 Jahren vollständig ausgeglichen hat sollten also auch die Kinder im Idealfall bis zu einem Alter von 4 Jahren rückwärts im Auto mitfahren. Viele Reboarder können ab einer gewissen Größe/Alter des Kindes auch vorwärtsgerichtet eingebaut werden, wir empfehlen aber, die Kleinen wirklich so lange wie möglich (mindestens bis zu einem Alter von 2 Jahren) rückwärtsgerichtet im Auto mitzunehmen.

Was bedeutet i-Size?

i-Size ist ein europäischer Sicherheitsstandard für Kindersitze, der im Jahr 2013 eingeführt wurde. Er ist der aktuellste Sicherheitsstandard für Autositze und basiert auf der Körpergröße des Kindes. Der ältere Standard ECE R44 basiert dagegen auf dem Körpergewicht der Kleinen. i-Size-Sitze gelten als die sichersten Sitze und bieten einen besseren Schutz für den Kopf und Nacken des Babys. Das liegt an mehreren Gründen bzw. Voraussetzungen:

  • Im Rahmen des i-Size-Standards werden bei den Crashtests auch die Auswirkungen eines Seitenaufpralls untersucht.

  • i-Size-Sicherheitstests werden mit technologisch ausgereifteren Dummies (mehr Sensoren) durchgeführt.

  • Bis zum vorgeschriebenen Alter von 15 Monaten muss Dein Baby in einer rückwärtsgerichteten Position reisen. Manche i-Size-Sitze ermöglichen sogar ein rückwärtsgerichtetes Sitzen bis zu einem Alter von 4 Jahren.

Warum müssen die Kleinen rückwärtsgerichtet im Auto mitfahren?

Bei einem Frontalaufprall kann das Baby ruckartig nach vorne geschleudert werden – das ist eine extreme Belastung für die empfindlichen Nacken- und Kopfbereiche und kann zu schweren Verletzungen führen. Das rückwärtsgerichtete Reisen schützt besonders diese Bereiche Deines Babys, da die bei einem Frontalaufprall auftretenden Kräfte besser verteilt und auf den ganzen Rücken umgeleitet werden.

Die Befestigungsmöglichkeiten

Es gibt zwei unterschiedliche Befestigungsmöglichkeiten für Kindersitze im Auto: Entweder wird der Sitz mittels der ISOFIX-Verankerung oder mit dem Fahrzeuggurt installiert. Damit Du die ISOFIX nutzen kannst, muss Dein Auto mit den entsprechenden Gegenstücken ausgestattet sein. Seit ca. 2013 sind jedoch alle neuen Fahrzeuge mit diesen Halterungen ausgestattet. Bei der Befestigung mittels Fahrzeuggurt wird der Sitz mit dem Dreipunktgurt des Autos im Auto verankert.

Was ist das ISOFIX-System?

ISOFIX beschreibt die genormte, feste Verbindung zwischen Kindersitz und Fahrzeug, die vor allem einen sicheren Einbau des Sitzes gewährleisten soll. Dabei werden die Sitze mit den ISOFIX-Halterungen des Fahrzeuges fest verbunden. Diese Halterungen werden inzwischen meistens standardmäßig auf den beiden äußeren Rücksitzen der Autos serienmäßig verbaut. Spezielle Rastarme am Sitz greifen mit Schnappverschlüssen um die ISOFIX-Halterungen im Fahrzeug. Praktischerweise dürfen viele ISOFIX-Sitze auch mit der „normalen“ Gurtbefestigung in alle Fahrzeuge eingebaut werden. Zusätzlich kann auch eine ISOFIX-Basis genutzt werden: Die Basisstation wird mittels ISOFIX-Konnektoren im Auto installiert und passende Kindersitze werden wiederrum auf der Basis befestigt. Die Base kommt vor allem bei Babyschalen zum Einsatz, da diese besonders oft ein- und ausgebaut werden müssen.

ISOFIX-Sitze mit einer Universal-Zulassung (spezielles Prüfsiegel) brauchen zusätzlich zu den ISOFIX-Konnektoren einen dritten Befestigungspunkt: Ein Top Tether und/oder ein Stützfuß unterstützen hier. Der Top Tether ist ein zusätzlicher Haltegurt oben am Sitz, der im hinteren Teil des Autos zusätzlich verankert wird. Der Stützfuß wird auf dem Fahrzeugboden platziert. Achte bitte unbedingt darauf, ob Dein Fahrzeugmodell für einen solchen Sitz zugelassen ist. Nur so kannst Du sicherstellen, dass der Fußraum überhaupt für einen Sitz mit Stützfuß geeignet ist.

Der Einbau mit dem Fahrzeuggurt

In einem Auto ohne ISOFIX-Konnektoren kann der Sitz mit dem normalen Dreipunktgurt des Fahrzeugs eingebaut werden. Achte darauf, dass der Gurt dem vom Kindersitzhersteller vorgeschriebenen Verlauf folgt und möglichst straffgezogen ist. Der richtige Gurtverlauf ist auf den meisten Sitzen farblich gekennzeichnet.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Befestigung mittels ISOFIX immer einer Befestigung mit dem Fahrzeuggurt vorzuziehen ist.

Worauf muss du grundsätzlich achten?

  1. Bis zu einer Körpergröße von 150 cm bzw. ca. 12 Jahren sollte immer ein passender Kindersitz verwendet werden. Wenn Du Dein Kind ohne Sicherung im Auto mitnimmst, droht Dir ein Bußgeld in Höhe von 30 Euro – auch wenn das Kind mit dem Sicherheitsgurt des Autos angeschnallt ist! Fährt das Kind ganz ohne Sicherung mit, sind ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro und 1 Punkt in Flensburg fällig.

  2. Nimm Dein Kind mit, wenn Du einen neuen Sitz kaufst. So kann eine bequeme Sitzposition und ein optimaler Gurtverlauf sichergestellt werden. Achte außerdem darauf, dass der Sitz zu Deinem Auto passt. Unsere Filialmitarbeiterinnen helfen Dir gerne dabei, den Sitz testweise in Dein Auto einzubauen.

  3. Achte beim Einbau und Anschnallen darauf, dass die Gurte an den richtigen Stellen entlanglaufen. Der optimale Gurtverlauf ist bei Kindersitzen immer farblich gekennzeichnet – so ist garantiert, dass der Sitz sicher im Auto befestigt ist.

  4. Gebrauchte Sitze sind so eine Sache – wir von baby-walz empfehlen Dir, immer einen neuen Sitz zu kaufen, da nur so gewährleistet ist, dass der Sitz wirklich unfallfrei ist und der aktuellen Norm entspricht.

  5. Sollten die Kleinen öfter in einem zweiten Auto mitfahren, lohnt sich die Anschaffung eines Zweit-Sitzes. So sparst Du Dir das herumtragen des schweren Sitzes und kannst sicher sein, dass Dein Kind immer sicher mitfährt..

Diese Informationen sind nicht dazu bestimmt, eine Beratung durch einen ausgebildeten Mediziner zu ersetzen. baby-walz schließt jegliche Haftung für Entscheidungen, die Du auf Basis dieser Information triffst, aus. Die Angaben sollen Dir ausschließlich zur allgemeinen Information dienen und keinen Ersatz für eine persönliche ärztliche Beratung darstellen. Die Urheberrechte aller Inhalte liegen bei der baby-walz GmbH. Alle Rechte vorbehalten.