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Hausgeburt oder Krankenhausgeburt?

Tina Lauterbach | Durée de lecture : 6 minutes | 17 févr. 2021
Hausgeburt oder Krankenhausgeburt?

Die Frage nach dem Ort der Geburt beschäftigt mit Sicherheit viele Mamas und Papas. In Deutschland ist der Klassiker die Geburt in der Klinik. Es gibt aber noch einige andere Möglichkeiten, die Dir zur Verfügung stehen. In diesem Ratgeber möchten wir Dir bzw. Euch einen kurzen Überblick darüber geben.

Die Klinik/Das Krankenhaus

In Deutschland entscheiden sich die meisten Schwangeren bzw. Paare für die Geburt im Krankenhaus. Zu den Vorteilen zählen die medizinische Rundumversorgung von Mama und Kind, die schnelle Reaktionsfähigkeit bei Komplikationen und die zur Verfügung stehenden Mittel zur Schmerzerleichterung (wie PDA oder Lachgas). Auch die Komplettversorgung nach der Geburt ist ein Vorteil für viele werdende Mamas und Papas. Außerdem steht immer Personal zur Verfügung, das beim Stillen, der Babypflege und bei Beschwerden unterstützen und beraten kann.

Bedenken solltet Ihr: durch den Schichtdienst können die zuständigen Ärzte und Hebammen wechseln – eine Betreuung durch eine Hebamme ist so meist nicht gegeben. Da in Kliniken oftmals mehrere Geburten gleichzeitig stattfinden, kann die Stimmung recht unentspannt sein. Fehlende Intimität, medizinische Geräte und die allgemeine Krankenhausatmosphäre sind weitere Faktoren, die den Geburtsverlauf beeinflussen können.

Perinatalzentrum - für besondere medizinische Ansprüche

Perinatalzentren (perinatal = um die Geburt herum) sind auf die speziellen Bedürfnisse von Schwangeren sowie Früh- und Neugeborenen spezialisiert. Sie sind vor allem dann empfehlenswert, wenn eine besondere medizinische Versorgung gewährleistet werden muss – zum Beispiel bei Schwangerschaftsdiabetes oder Mehrlingsschwangerschaften. Eine medizinische Allround-Betreuung ist hier Standard: rund um die Uhr steht Euch Fachpersonal zur Verfügung und die Ausstattung entspricht meist den modernsten medizintechnischen Anforderungen. Gut zu wissen: Die Geburt im Perinatalzentrum steht allen Schwangeren offen.

Hebammenkreißsaal - viel Privatsphäre mit medizinischer Absicherung

Der Hebammenkreißsaal ist ein besonderes Betreuungsmodell: die Geburt findet zwar in einer Klinik statt, wird aber ausschließlich von einer erfahrenen Hebamme begleitet. Ein Arzt wird nur dann hinzugezogen, wenn weitere medizinische Maßnahmen notwendig werden. So ist eine sofortige und bestmögliche medizinische Versorgung gewährleistet. Gleichzeitig können Frauen sicher, spontan und selbstbestimmt gebären.

Bedenken solltet Ihr: die Geburt im Hebammenkreißsaal kann durch sanfte Methoden wie Akupunktur oder Aromatherapie unterstützt werden. Eine PDA oder andere starke Schmerzmittel dürfen Hebammen aber nicht verabreichen. Daher richtet sich der Hebammenkreißsaal eher an gesunde Frauen mit einem normalen Schwangerschaftsverlauf.

Hausgeburt - Familiäre Entbindung daheim

In den Niederlanden kommen laut ZDF etwa 30 Prozent der Neugeborenen zuhause zur Welt – in Deutschland sind es dagegen nur 0,6 Prozent. Dabei gilt eine Hausgeburt laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bei entsprechender Vorbereitung und unter Ausschluss möglicher Komplikationen als sicher. Die Vorteile: eine Hausgeburt findet in direkter Betreuung durch eine erfahrene und vertraute Hebamme statt. Die Frau kann sich nach ihren Wünschen während der Geburt frei bewegen und agieren. Durch die vertraute Umgebung und keine störenden Einflüsse von außen entsteht weniger Stress – das kann sich positiv auf den Geburtsverlauf auswirken. Auch das Kennenlernen im heimischen Wochenbett und der Stillstart können entspannter verlaufen.

Die Nachteile: eine Hausgeburt erfordert doch etwas Vorbereitung. Die Gabe starker Schmerzmittel oder eine PDA sind zuhause nicht möglich. Im Fall von Komplikationen ist eine sofortige Verlegung in eine Klinik nötig.

Wichtig: Bei einer Risikoschwangerschaft ist eine Hausgeburt nicht empfehlenswert.

Welcher Geburtsort ist der Richtige für Dich?

Besprecht am besten gemeinsam, wie Ihr Euch die Geburt vorstellt. Was ist Dir bzw. Euch besonders wichtig? Womit fühlt Ihr Euch wohl – womit nicht? Nehmt am besten auch Informationsabende in Kliniken, Geburtshäusern oder bei Hebammen in Eurer Nähe wahr – je nachdem, was Euch zusagt. Lasst Euch umfassend beraten und stellt alle Fragen, die Euch in den Sinn kommen. Achte aber auch auf Dein Bauchgefühl als Frau und Mama. Denn dort, wo Du Dich sicher und gut aufgehoben fühlst, kannst Du Dein Kleines am besten auf die Welt bringen.

Kliniktasche
Deine Kliniktasche - Was musst Du alles für die Geburt einpacken? Diese Informationen sind nicht dazu bestimmt, eine Beratung durch einen ausgebildeten Mediziner zu ersetzen. baby-walz schließt jegliche Haftung für Entscheidungen, die Du auf Basis dieser Information triffst, aus. Die Angaben sollen Dir ausschließlich zur allgemeinen Information dienen und keinen Ersatz für eine persönliche ärztliche Beratung darstellen. Die Urheberrechte aller Inhalte liegen bei der baby-walz GmbH. Alle Rechte vorbehalten.