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Warum schreien Babys?

Tina Lauterbach | Lesedauer: 5 Minuten | 05.07.2022

Warum schreit mein Kleines denn? Das fragt sich wahrscheinlich jede Mutter und jeder Papa, wenn sie schon alles Erdenkliche getan haben, um ihr Baby zufrieden zu stellen. Die Kleinen schreien aus vielen unterschiedlichen Gründen – sie sind hungrig, das Bäuchlein drückt, wenn sie übermüdet sind, wenn ihnen langweilig ist, wenn sie liebvolle Zuwendung brauchen oder weil sie eben einfach einen schlechten Tag haben.

Das Wichtigste: Lerne Dein Baby zu verstehen!

Für frisch gebackene Eltern ist das Schreien am Anfang noch schwer einzuordnen. Doch schon bald verstehst Du, was Dein Kind Dir mit den verschiedenen Schrei-Arten sagen möchte – denn grundlos schreit das Kleine in den seltensten Fällen. Doch welche verschiedenen Schrei-Arten gibt es und wie kannst Du Dein Baby in der jeweiligen Situation beruhigen?

  • Das Baby hat Hunger

    Der wohl vermutlich häufigste Grund für ein Schreien ist das Hungergefühl. Es dauert in der Regel nicht lange, bis Du als Mama oder Papa im Gefühl hast, ob das Kleine hungrig ist, oder ein anderer Grund zum Quengeln vorliegt. Babys entwickeln innerhalb kurzer Zeit einen eigenen Essensrhythmus, dieser wird allerdings in der 4., 6. und 12. Lebenswoche durch die so genannten Wachstumsschübe durcheinandergebracht: Hier gibt es Tage, an denen Dein Baby wirklich ununterbrochen hungrig ist. Lege das Kleine an diesen Tagen dementsprechend öfter an, bzw. gib öfter ein Fläschchen – normalerweise beruhigt sich der Bärenhunger der Kleinen auch nach zwei bis drei Tagen wieder.

  • Das Baby hat volle Windeln

    Erfahrungsgemäß stört das die Kleinen weniger, als die Erwachsenen glauben. Trotzdem solltest Du natürlich darauf achten, Dein Baby regelmäßig zu wickeln, damit der Po nicht wund wird. Das tut den Kleinen nämlich sehr wohl weh und sorgt für Schreianfälle.

  • Das Baby hat Bauchweh

    Bauchweh kann mehrere Gründe haben: Manche Babys schlucken beim Trinken zu viel Luft, die trotz Bäuerchen nicht herauswill. In diesem Fall ist es ratsam, öfter kleine Mengen zu trinken zu geben. Um Blähungen zu vermeiden, bereiten viele Mamas die Säuglingsnahrung mit Fencheltee zu oder verzichten in der Stillzeit selbst auf blähende Speisen. Sollte das nichts helfen, kannst Du es mit einer behutsamen Massage oder Blähsalbe versuchen. Auch ein warmes Bad, die Wärme eines babygerechten Kissens oder Fußreflexzonenmassagen können entspannend für die Kleinen sein. Ebenso kann es helfen, das Baby auf den Bauch zu legen und sanft hin- und herzuwiegen. Und wenn gar nichts hilft? Dann ist es immerhin gut zu wissen, dass die sogenannten Drei-Monats-Koliken nach etwa drei Monaten wieder vorbei sind.

  • Das Baby ist krank

    Wenn Dein Kleines schreit, könnte es auch Zähnchen bekommen, Ohrenschmerzen haben oder sich sonst unwohl oder krank fühlen. Wenn Du den Verdacht hast, dass etwas nicht stimmt, misst Du am besten die Temperatur des Babys. Grundsätzlich gilt: Scheue Dich nicht, Deinen Kinderarzt zu kontaktieren, wenn Du ein ungutes Gefühl hast.

  • Das Baby wünscht sich Nähe

    Die Kleinsten schreien auch dann, wenn sie sich einsam und verlassen fühlen oder einfach eine Extraportion Nähe und Zärtlichkeit brauchen. Nimm Dein Kind auf den Arm, tröste es, streichel es oder sing ihm etwas vor. Und lass Dir bitte von niemandem einreden, dass Du Dein Kind so unnötig verwöhnst! Denk immer daran, dass Dein Kleines Dich und Deine Zuneigung genauso dringend braucht wie Nahrung und Wärme. Wie soll es außerdem Vertrauen zu Dir entwickeln, wenn Du sein Schreien die meiste Zeit ignorierst? Schließlich können sich die Kleinsten am Anfang nur in „schreiender Weise“ mitteilen.

  • Das Baby langweilt sich

    Auch das gibt es: Manche Babys schreien einfach nur, weil ihnen langweilig ist und sie Mama und Papa rufen möchten. In dem Fall hilft es, das Kleine auf den Arm zu nehmen, ihm die Welt zu zeigen, zu spielen, singen und sich mit dem Baby zu beschäftigen.

  • Tägliche Schreistunden

    Es gibt Babys, die lassen sich durch nichts und niemanden beruhigen. Meistens absolvieren die Kleinen Tag für Tag – fast immer um die gleiche Uhrzeit – die berühmt berüchtigte „Schreistunde“. Falls das auf Dein Kleines zutrifft, solltest Du nicht verzweifeln, sondern genau diese Zeit für einen Spaziergang nutzen. Frischer Wind um die Nase tut in dieser Situation allen Beteiligten gut und beruhigt die Nerven von Groß und Klein.

Babymassage
Bindung und Nähe