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Töpfchentraining

Tina Lauterbach | Lesedauer: 6 Minuten | 26.01.2021
Töpfchentraining

Weg mit der Windel – irgendwann haben Mama und Papa und das Kleine die Nase voll vom Wickeln. Neben dem Sprechen- und Laufen-Lernen gehört das Sauberwerden zu den wichtigsten und einschneidensten Entwicklungsschritten im Leben eines Kleinkindes. Aber – genauso wie bei allen anderen Themen gilt auch hier: Jedes Kind ist anders. Manche der Kleinen gehen schon nach 18 Monaten gerne aufs Töpfchen, andere brauchen ein bisschen länger, um sich daran zu gewöhnen. In den meisten Fällen werden die Kleinen bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres trocken. Auf jeden Fall solltest Du als Mama oder Papa entspannt mit dem ganzen Thema umgehen, denn Druck hilft weder Dir noch Deinem Kleinen. Mit ein paar Tipps und Tricks kannst Du aber nachhelfen und dafür sorgen, dass das Töpfchentraining Spaß macht.

  1. Das stille Örtchen
    Leider ist das stille und einsame Badezimmer für die meisten Kinder kein gemütlicher Ort. Stell das Töpfchen deshalb doch mal ins Wohn- oder Kinderzimmer. Hier haben die Kleinen nicht das Gefühl mit Einsamkeit „bestraft“ zu werden und so vielleicht auch mehr Lust, das Töpfchen auszuprobieren. Solltet ihr in diesen Räumen einen Teppichboden liegen haben, kannst du einen großzügigen Spritzschutz auslegen.

  2. Ein bisschen Spaß muss sein
    Du kennst das bestimmt von Dir selbst – ohne Lektüre oder Handy wird es bei längeren Toiletten-Sitzungen schnell langweilig. Kein Wunder also, wenn die Kleinen auch quengelig werden. Ein bisschen Unterhaltung durch ein Buch oder abwaschbare Malstifte wirkt hier oft Wunder.

  3. Rituale schaffen
    Das Aufs-Klo-Gehen ist noch schöner, wenn es zum gemeinsamen Ritual mit Mama und/oder Papa wird. Ein lustiges Töpfchen-Lied macht richtig Spaß – oder man liest dabei ein neues Kapitel im Lieblingsbuch.

  4. Der Gewinner ist…
    Die Motivation aufs Klo zu gehen erhöht sich natürlich, wenn am Ende ein großer Preis winkt. Für eine erfolgreiche und entspannte Töpfchenwoche kann es zum Beispiel ein Eis oder das Lieblingsessen als Belohnung geben. Außerdem hilft Dir der Töpfchenkalender die Fortschritte der Kleinen im Überblick zu unterhalten. Hier kannst Du Dir zwei Exemplare downloaden.

  5. Trainingshosen
    Eine weitere Hilfe für den Übergang von der Windel zur Unterhose sind Töpfchen-Trainingshosen. Diese besondere Unterhose ermöglicht es Deinem Kind Nässe zu fühlen – dadurch wird der Kleidungswechsel minimiert. Dank Gummizugbund lässt sich die Hose einfach an- und ausziehen und fördert somit die Unabhängigkeit Deines Nachwuchses. Es gibt sie in vielen bunten Farben und mit lustigen Motiven – wer will da schon langweilige weiße Windeln tragen?

  6. Helferchen für Mama und Papa
    Eine tolle Idee ist auch ein Kaffeefilter oder ein Muffinförmchen direkt im Töpfchen – das erspart Dir das lästige Putzen, weil es das Geschäft auffängt und verhindert, dass Dein Kleines nassgespritzt wird und sich dadurch vor dem Töpfchen ekelt. Falls Du das kleine Töpfchen umgehen willst und Deinen Nachwuchs direkt an die große Toilette gewöhnen möchtest, helfen Dir kindgerechte WC-Sitze.

WC-Sitze
Trainingshosen
Töpfchen
Schemel

Wann anfangen?

Lass Dein Kleines ruhig schon ab einem Alter von eineinhalb oder zwei Jahren im Sommer mal ohne Windel durch den Garten laufen. Zum einen lieben die Kleinen das und zum anderen ist es kein Problem, wenn doch mal etwas daneben geht. So entdecken die Kids außerdem spielerisch ein Gefühl für ihren Körper. Die Fähigkeit, Blase und Darm selbst zu kontrollieren kommt allerdings erst später, denn dazu müssen die Nervenbahnen zwischen Gehirn und Blase/Darm erst entsprechend gereift und ausgebildet sein. Das geschieht bei den meisten Kindern ab einem Alter von circa zwei Jahren. Vorher hat eine „zielgerichtete“ Sauberkeitserziehung also noch gar keinen Sinn.

Zeichen des Kindes

Noch vor dem Blasendrang bemerken die Kleinen, dass eine „Nummer 2“ im Anmarsch ist. Als Eltern seht ihr eurem Kind oft schon an, wenn das große Geschäft ansteht. Die kleinen Windelträger verziehen sich dazu meistens gerne in eine Ecke oder wirken sehr konzentriert und angespannt. Das ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass den Kleinen bewusst ist, dass sie in die Hose gemacht haben. Bald darauf folgt dann auch die bewusste Wahrnehmung des ersten Zeichen von Harndrang: die Kleinen ziehen die Beinchen zusammen oder hüpfen nervös von einem Fuß auf den anderen. Es ist übrigens wichtig, dass Mama und Papa jeglichen Klogang positiv besetzen – wenn Dein Kleines also stolz das Geschäft herausposaunt, solltest Du Dein Kleines dafür auch loben.

Schritt für Schritt sauber werden

Aus dieser bewussten Wahrnehmung heraus wird sich Dein Kleines auch schon bald vor dem Geschäft bei Dir melden. Du solltest dann das Töpfchen anbieten oder versuchen mit dem Kleinen auf die kindgerecht ausgestattete „große“ Toilette zu gehen. Auch spezielle Toilettentrainer, die über rutschfeste und höhenverstellbare Füße und Armlehnen verfügen, helfen Deinem Nachwuchs beim Sauberwerden. Lob für die Kleinen ist natürlich auch hier sehr wichtig.

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