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Motorik fördern

Tina Lauterbach | Lesedauer: 7 Minuten | 28.04.2022
Motorik fördern

Die ersten Jahre sind besonders wertvoll und wichtig für die allgemeine Entwicklung aber auch die motorische Entwicklung Deines Babys. In dieser Zeit bildet sich das Gehirn und seine Struktur vollständig aus, deshalb beeinflussen alle Anregungen von außen diese Entwicklung. Die Kleinen müssen außerdem jetzt lernen, genau hinzusehen und hinzuhören.

Doch was bedeutet „Motorik“ eigentlich?

Per Definition wird mit Motorik die Gesamtheit der aktiven, vom Gehirn aus gesteuerten, koordinierten Bewegungen des menschlichen Körpers beschrieben. Die Motorik setzt sich dabei aus verschiedenen Bereichen zusammen: Darunter fallen zum einen die konditionellen Fähigkeiten wie Ausdauer und Kraft, aber eben auch die notwendige Beweglichkeit und kontrollierte Steuerung des Körpers durch die Koordinationsfähigkeit.

Im Großen und Ganzen wird in zwei Arten der Motorik untergliedert: Die Grobmotorik und die Feinmotorik. Mit der Grobmotorik sind alle großen Bewegungen des Körpers gemeint. Dafür wird eine stabile Muskulatur, eine gute Körperwahrnehmung, die Hand-Auge-Koordinationsfähigkeit, der Gleichgewichtssinn und die Sinne von Augen, Ohren und Co. benötigt. Besonders gut kann die Grobmotorik bei Aktivitäten wie Hüpfen, Fangen, Springen, Werfen und Klettern trainiert werden – Ausflüge auf den Spielplatz oder in den Park sind daher ein absolutes Muss. Die Grobmotorik kann aber auch durch bestimmte Sportarten wie Reiten, Fußball, Schwimmen oder Leichtathletik gefördert werden. Die Feinmotorik bezeichnet alle feinen, kleinen Bewegungen mit Fingern und Händen bzw. Zehen und Füßen wie zum Beispiel Malen, Kneten und Basteln. Diese Bewegungen benötigen als Grundlage eine gute visuelle Wahrnehmung und eine gut ausgeprägte Muskulatur. Unterstützen kannst Du die feinmotorische Entwicklung vor allem durch das Malen, Basteln und Kneten, Bauen mit Lego und Playmobil aber auch durch altersgerechtes Motorikspielzeug.

Wie kannst Du die motorische Entwicklung Deines Babys fördern?

Grundsätzlich gilt auch hier: Jedes Baby und seine Entwicklung sind individuell. Bei den Kleinsten geht es in erster Linie darum, das Zusammenspiel zwischen aktivem Denken und gezieltem Aktionismus über das natürliche Spiel zu fördern. Die Kleinen müssen lernen, genau hinzusehen und hinzuhören. Sie brauchen erst ein Gefühl für ihren Körper, da sie auch die Hand-Auge-Koordination noch trainieren müssen. Babys lernen spielerisch immer kleinere Dinge gezielt zu greifen, aber auch das Köpfchen und schließlich den gesamten Körper zu bewegen. Du kannst Dein Kleines dabei unterstützen, indem Du immer wieder den Tast- und Gleichgewichtssinn stimulierst. Grundsätzlich gilt für kleine und große Kids: je mehr Möglichkeiten und Anregungen die Kids haben, umso besser können sie ihre motorischen Fähigkeiten trainieren. Für die Größeren bietet sich deshalb auch eine Spielecke in der Wohnung an – Trampolin, Spieltunnel und Bastelecke können hier hilfreich sein. Bei den Kleinsten ist oft schon eine Krabbeldecke ausreichend, auf der die Bauchlage trainiert, gekitzelt, massiert und mit Greifling, Schmusetuch & Co. gespielt werden kann.

Mit den folgenden Tipps und Tricks kannst Du Dein Kleines und seine Entwicklung gezielt unterstützen:

  1. Durch sanfte Berührungen wie Streicheleinheiten oder Massagen lernen die Kleinen ihren Körper zu spüren und erhalten zeitgleich eine Extraportion Geborgenheit. Sie lernen außerdem ihre Muskulatur kennen und auch gezielt einzusetzen.

  2. Wahrnehmen, sehen und fühlen – Die Sinne der Kleinen kannst Du schon in den ersten Wochen und Monaten spielerisch fördern. Ideal dafür sind weiche Schmusetücher und Kuscheltiere, spannende Mobiles und beruhigende Spieluhren. So werden Tast- und Greifsinn sowie visuelle und auditive Fähigkeiten spielerisch geschult.

  3. Um die Entwicklung der Kopf-, Nacken- und Schultermuskulatur gezielt zu fördern kannst Du Dein Baby tagsüber immer wieder in die Bauchlage positionieren. Wenn die Kleinen mehr Zeit in dieser Lage verbringen, lernen sie oft schneller sich zu drehen, zu rollen und zu krabbeln. Achte aber darauf, dass Dein Baby nie alleine in der Bauchlage liegt und dass die Länge bzw. die Dauer der Zeit in Bauchlage nur langsam gesteigert wird.

  4. Altersgerechtes Motorikspielzeug wie Motorikschleife, Kugelbahn, Stapeltiere und Entdeckerwürfel hilft den Kleinen ihre Motorik zu verbessern. Motorikspielzeug gibt es für jedes Alter, achte deshalb darauf, dass das neue Lieblingsspielzeug Deines Babys auch zu seinem Alter passt und so ideal die jeweiligen Sinne fördern kann.

  5. Natürlich musst Du nicht unbedingt Spielzeug kaufen: Die Kleinen spielen auch sehr gerne mit Wasser, Sand, Blättern, Pappe, Papier und vielen anderen Dingen. Das Basteln, Malen und Entdecken der verschiedenen Materialien fördert dabei ebenfalls spielerisch die verschiedenen Sinne und die Feinmotorik.

Sobald Dein Kind dann Laufen kann, sind dem Spiel- und Weltentdeckungstrieb sowieso keine Grenzen mehr gesetzt – alle körperlichen Aktivitäten fördern jetzt die Motorik und machen den Kids auch noch superviel Spaß.