Endlich ist das Baby da!
Du hast ein großartiges Wunder erleben dürfen: Du hast Deinem Baby das Leben geschenkt. Dein Baby wuchs in Dir heran und kam dank Deiner Kraftanstrengung auf unsere Welt. Und jetzt ist es da, liegt in Deinen Armen und will von Dir geliebt werden. Tränen der Rührung und Dankbarkeit im Kreißsaal zeigen, wie tiefgreifend Mama und auch Papa diese Erlebnisse empfinden.
Nachdem Dein Kleines zum ersten Mal gewickelt und angezogen wurde, hast Du viel Zeit, Dein Kleines zu begrüßen, es warm zu halten und zu bestaunen – das Gleiche gilt natürlich auch für den Papa. Es ist für Euch und Euer Baby von größter Bedeutung, dieses erste zärtliche Kennenlernen ausführlich zu genießen. Genauso wie das Stillen, das meistens direkt klappt, wenn Du Dein Baby nach der Geburt zum ersten Mal anlegst. Lass Dir dabei ruhig von der Hebamme helfen. Sie hat schon vielen Babys und Mamas gezeigt, wie das geht!
Vielleicht wunderst Du Dich auch darüber, dass Dein Baby nach der Geburt nicht gebadet wird? Das ist inzwischen aus der Mode gekommen, denn auch wohltemperiertes Badewasser und ein warmer Kreißsaal können nicht verhindern, dass das Neugeborene auskühlt. Auch die sogenannte Käseschmiere wird heute nicht mehr weggewaschen, sondern darf als natürlicher Schutz vor Austrocknung auf der empfindlichen Babyhaut verbleiben.
Die ersten Tage mit Baby – viel Glück und Tränen
Das Kleine durfte nach der Zeit im Krankenhaus nun mit Dir bzw. Euch nach Hause und lernt sein neues Nest kennen. Genießt diese ersten Tage am besten in Ruhe und zu Dritt – so könnt ihr euch in Ruhe kennen lernen und aneinander gewöhnen. Und auch das Kleine kann so entspannt ankommen und sich mit dem Umstand vertraut machen, dass es nicht mehr in Mamas Bauch ist. Wenn Ihr das Neugeborene Familie und Freunden vorstellen wollt, ein kleiner Tipp: Nehmt Euch nicht zu viel vor, sondern lasst alle nach der Reihe vorbeikommen. So wird das Baby nicht überfordert und jeder kann das Kleine in Ruhe ausgiebig bestaunen.
Kopf hoch – es wird wieder besser!
Der Baby Blues hat Dich im Griff? Lass Dich nicht verunsichern, wenn in den ersten drei bis fünf Tagen nach der Geburt eins oder mehrere der folgenden Symptome bei Dir auftritt: erhöhte „Weinerlichkeit“, Niedergeschlagenheit, Stimmungsschwankungen, Emotionalität, Reizbarkeit, Ängstlichkeit auch Sorgen um Dich, Dein Baby und die Zukunft, Appetitlosigkeit oder leichte Schlafstörungen. Manche Mamas machen sich in dieser Zeit auch Vorwürfe, warum sie nicht vom ersten Augenblick an auf Wolke 7 schweben. Das ist ganz normal. Der Baby Blues hat seine Ursache im heftigen Hormonabfall nach der Geburt, die Symptome sind die Reaktion Deines Körpers darauf. Wusstest Du, dass der Baby Blues auch „Heultage“ genannt wird – das liegt daran, dass es Deinem Körper hilft durch Weinen die entstandene Anspannung abzubauen. Lass es also einfach laufen, wenn es Dich überkommt! Und mach Dich nicht verrückt – im Normalfall bessern sich die Symptome in wenigen Tagen von allein.
Du kannst aber auch ein paar Dinge tun, die Dir dabei helfen diese Tage zu überstehen:
Gönn Dir und Deinem Körper ausreichend Ruhe und Schlaf
Akzeptiere Dich selbst, auch wenn Dein aktueller Zustand Deinen Instinkten widerspricht
Sprich mit jemandem über Deine Gefühle, Ängste und Sorgen
Hol Dir Unterstützung, egal ob vom Partner, der Oma oder der Hebamme
Nutze die Situation, um so viel Zeit wie möglich mit Deinem Baby zu verbringen – vor allem Hautkontakt tut euch beiden gut!
Bitte beachte aber: Wenn die Symptome nicht von alleine innerhalb einer Woche wieder verschwinden, sprich bitte mit Deinem Arzt oder Deiner Hebamme. Der Baby Blues kann sich sonst zu einer Wochenbettdepression verschlimmern, die unbedingt medizinisch behandelt werden muss.
Babypflege – Zeit für Zärtlichkeit
Nimm Dir vom ersten Augenblick an viel Zeit für die Babypflege. Nicht nur aus hygienischen Gründen, denn die Babypflege ist mehr als nur Sauberkeit und Schutz für empfindliche Babyhaut. Schmuse nach dem Wickeln und Eincremen mit Deinem Kleinen bevor es in den Schlafanzug kommt – Hautkontakt ist für Euch beide wichtig und Balsam auf müder Seele. Du kannst auch ein Ritual mit Deinem Kleinen beginnen und täglich eine kleine Massage einplanen. Das schärft die Sinne der Kleinen, stärkt Eure Bindung und macht müde.
Geschwister-Eifersucht kann vorkommen
Hast Du bereits Kinder, fällt Dir der Umgang mit einem Neugeborenen natürlich leichter. Trotzdem kann es einige Tage oder Wochen dauern, bis sich jedes Familienmitglied an seine neue Rolle gewöhnt hat. Es kann vorkommen, dass Deine älteren Kinder – vor allem dann, wenn sie älter als 2 Jahre sind – mit Eifersucht auf den Neuankömmling reagieren. Es ist für das Erstgeborene eben nicht gerade einfach, nach jahrelanger ungeteilter Aufmerksamkeit vom „Thron gestoßen“ zu werden. Doch zum Glück richtet sich die Eifersucht meist nicht gegen das neue Baby, sondern eher gegen die eigentliche Bezugsperson. Das ist allerdings alles kein Grund zur Besorgnis, sondern ganz normal. Mit ein bisschen Extra-Aufmerksamkeit von Papa, Oma oder Opa wird die Eifersucht meist gemildert. Nimm Dein großes Kind und seine Sorgen aber trotzdem ernst – es leidet, auch wenn es nicht konkret sagen kann, woran.
Hey Daddy!
Wie schnell sich das Familienglück trotz wachsender Wäscheberge, müder Mama und Schlafmangel einstellt hat zu großen Teilen der Papa im Griff! Denn gerade jetzt kannst Du viel dazu beitragen, den Start in den Familienalltag zu erleichtern. Das Baby wickeln, trösten, schmusen und in den Schlaf wiegen – das kann auch der Papa erledigen. Außerdem entwickelst Du so bereits von Anfang an eine intensive Beziehung zu Deinem Kleinen. Übrigens: Den Partner als liebevollen Vater zu erleben, schenkt vielen Frauen ein tiefes Glücksgefühl. Diese unbewussten Signale der Verbundenheit tun jetzt besonders gut, da es am Anfang kaum Zeit für Stunden zu zweit gibt.
Die Rückbildungs-Gymnastik
Die wenigsten Mamas haben das Glück, direkt nach der Geburt wieder in alter Form zu sein. Mit gezielter Rückbildungsgymnastik kommst Du aber wieder in Schwung. Umso früher Du damit beginnst, umso wirkungsvoller ist sie übrigens. Wenn Du fit genug bist, kannst Du teilweise sogar in der Klinik schon daran teilnehmen. So stärkst Du von Anfang an Deinen Beckenboden und beugst einer Senkung der Gebärmutter vor. Zudem lernst Du häufig auch gezielte Übungen für rückenschonendes Babytragen.
Zu viel Liebe gibt es nicht
Während der ersten Lebenstage schläft Dein Baby sehr, wirklich sehr, sehr viel. Versuch Deinen und den Schlafrhythmus des Kleinen so zu kombinieren, dass Du seine Wachphasen für intensive Kuscheleinheiten und Co. nutzen kannst. Denn gerade in dieser sensiblen ersten Zeit entwickelt Dein Baby eine enge Bindung zu Dir. Das gilt auch dann, wenn Dein Kleines aus medizinischen oder ähnlichen Gründen getrennt von dir verbringen muss. Versuch es so einzurichten, dass Du möglichst lange und oft bei Deinem Baby sein kannst.
Schau mir in die Augen, Kleines!
Entwicklungspsychologische Forschung hat gezeigt, dass der Augenkontakt zum Baby von großer Bedeutung ist. Auch Neugeborene können Formen und Umrisse erkennen, wenn der Abstand gering genug ist. Halte dein Kleines deshalb circa 20 bis 25 Zentimeter vor Deinem Kopf auf Augenhöhe. Du wirst merken, dass Dein Baby Deine Augen sucht und sich völlig darauf konzentriert. Fürs Stillen gilt übrigens das Gleiche: Schau Dein Kleines an, rede mit ihm, singe ihm etwas vor – das tut dem Baby und Dir gut!
Ruhestörung
Wenn Ihr erst Eltern seid, sorgt die Ankunft des Kleinen für einige Turbulenzen – vor allem in der Nacht. So ist es vor allem der fehlende Schlaf, der vielen Erst-Eltern zu schaffen macht. Aber keine Sorge, die Nächte werden ruhiger und gelassener. Und es ist natürlich so wie überall auf der Welt – jedes Baby ist individuell. Deshalb kann es durchaus sein, dass Dein Kleines schon vom ersten Tag an durchschläft. Wenn Dein Baby Dich mehr in Atem hält, können wir Dich trösten – die meisten Probleme sind nach etwa drei Monaten wie weggeblasen.